Taipei

Taipei

Samstag, 24. Juli 2010

Taipei County

Meine neue Heimat auf Zeit: Taipei County- Wugu Township

In diesem Post werde ich euch ein paar Infos über mein "Zuhause auf Zeit" geben.
Hier erstmal ein paar generelle Informationen über Taiwan:
Die Hauptstadt von Taiwan ist Taipei. Taiwan wurde 1945 nach Ende des Zweiten Weltkrieges und der Niederlage der Japaner von der Republick China besetzt, aber nicht offiziell an diese übergeben. Bis heute ist der rechtliche Status von Taiwan nicht geklärt. Die Taiwanesen die ich bisher getroffen habe waren aber der festen Meinung eigenständig zu sein.

Taiwan ist auch unter dem vor allem früher verwendeten Namen Formosa bekannt. Dieser wurde ihr von portugiesischen Seefahrern gegeben. Nach "Ilha formosa", was auf portugiesisch so viel wie "schöne Insel" heißt. Ob sie wirklich so schön ist, davon muss ich mir vor Ort dann ein Bild machen ;)
Die ganze Insel hat eine gesamte Fläche von 35.801
km² (zum Vergleich: die Fläche Baden-Württembergs beträgt 35.752 km²) . Davon eine Länge von 394 km und eine Breite von 144 km. Taiwan hat eine Population von ca. 23 Milionen. Die Sprachen sind: Mandarin, Taiwanesisch und Hakka.
Die beliebtesten Religionen sind der Buddishmus und Taoismus. Der aktuelle Präsident ist Ma Ying-jeou.
Wenn ihr noch mehr Infos zu Taiwan bekommen wollt schaut euch doch einfach den Artikel bei Wiki an: http://de.wikipedia.org/wiki/Taiwan

Nun zu Taipei selbst:
Staat: Republik China Republik China
Landkreis: Regierungsunmittelbare Stadt
Koordinaten: 25° 2′ N, 121° 32′ O25.033333333333121.5333333333310Koordinaten: 25° 2′ 0″ N, 121° 32′ 0″ O
Höhe: 10 m
Fläche: 271,8 km²

Einwohner: 2.612.605 (08.2009)
Bevölkerungsdichte: 9.612 Einwohner je km²

Zeitzone: UTC+8 (Chungyuan-Standardzeit)
Telefonvorwahl: (+886) 02
Postleitzahl: 100-106

Gliederung: 12 Stadtteile
Bürgermeister: Hau Lung-bin (KMT)
Webpräsenz:

Stadtblume: Azalee
Stadtbaum: Banyan-Feige
Taipeh (Taiwan)
Wie oben zu lesen besteht Taipei aus 12 Stadtteilen. Ich werde in meiner ersten Gastfamilie im Wugu Township leben. Wenn ihr euch das mal anschauen wollt, gebt bei Google maps (http://maps.google.de/) einfach folgendes ein: no. 49 ShuǐDuì 1st Road, Wugu Township, Taipei County, Taiwan
Bis ins Zentrum sind es ca. 16km aber wie ich schon rausfinden musste haben Taiwanesen eine komplet andere Vorstellung von Entfernungen.
Für mich sind 16km eine mini- Distanz. Als ich einem Taiwanesen hier in Deutschland nur einen Weg von ca. 500m laufen lassen wollte, war ihm das schon zu lang. Seine Begründung: In Taiwan macht man das alles mit Bahn, Bus oder sonstigem. Gelaufen wird da nicht.
Auch braucht man für diese 16km in Taipei weitaus länger als hier, was wahrscheinlich daran liegt, dass es sich um eine Großstadt handelt vielleicht aber auch an der Tatsache, dass Taiwanesen für Alles immer die doppelte Zeit brauchen, wie ich bei einem Besuch von Taiwanesen in Frankfurt feststellen musste (dank Ann- Kathrin ;)).

Also wie ihr wahrscheinlich schon festgestellt habe, wohne ich etwas außerhalb vom Zentrum von Taipei. Bis zum Wasser (Meer) habe ich es auch nur ca. 10km weit.

Wie genau mein Haus und meine Umgebung so aussehen kann ich leider noch nicht sagen. Aber in Taipei angekommen werde ich dann mal Bilder machen.

Über meine Gastfamilie lässt sich folgendes sagen:
Ich werde bei der Familie Lai wohnen. Bis jetzt habe ich vorallem Kontakt zu meiner Gastmutter, deren englischer Name (Taiwanesen haben einen traditionell chinesischen Namen und können sich außerdem einen englischen Namen aussuchen, was manchmal zur Folge hat, dass Namen wie "Spongebob" verwendet werden :D) Tina ist. Bis her weiß ich, dass ich zwei Gastschwestern habe. Die Eine ist 11 Jahre alt, die Andere "Loureen Lin" ist 16 Jahre alt und wird während meines Aufenthalts ein Austauschjahr in Brasilien verbringen. Ich werde sie also leider nicht kennenlernen. Über meinen Gastvater weiß ich bisher nur, dass er Henry lin heißt und wie ein Buddha aussieht.
Nach einigen Email Problemen( meine Emails wurden in Taiwan in den Spam Ordner weitergeleitet), empfangen sie nun endlich auch meine Nachrichten und meine Gastmutter hat mir schon mit vielen Lachsmileys geschrieben, dass sie in meinen Dokumenten ja gelesen habe, dass ich 175cm groß sei und sie nun ja immer beim reden nach oben schauen müsste. :D
Das fand ich schon ganz witzig! Es bestätigt dieses Vorurteil, dass alle Taiwanesen klein sind. Ich bin aber immer noch der festen Überzeugung einen 2m Basketballer zu treffen und dann werde ich ein Foto hier reinstellen und euch endlich beweisen,dass es auch große Leute dadrüben gibt ;)

Naja zur Gastfamilie zurück. Meine Host-ma schreibt mir zwar nicht so viel, weil sie so viel arbeiten muss wie sie schreibt, aber wenn sie schreibt ist das wirklich total nett. Ich bin also sehr zuversichtlich mich dort echt wohlzufühlen!

Soviel erstmal dazu, vor Ort dann mehr... :)

Sonntag, 18. Juli 2010

Chinesisch lernen...

Jaja, der Gastbruder Ryan ist aus dem Haus und ich fange an mich ans Chinesisch lernen zu machen. Wie ich das mache? Ganz einfach, ich renne zu meiner Nachbarin Yutong und bekomme von ihr die tollsten Sätze und Zeichen gezeigt. Lernen kann richtig Spaß machen!
Des weiteren bekommt dabei auch so nützliche Tipps wie, dass man den Taiwanesen keinen Regenschirm und keine Uhr schenken soll, denn die Uhr ist ein Symbol für den Tod oder so.
Nochmal Glück gehbat, denn ich war kurz davor so eine typische Kuckucksuhr zu kaufen ;)

Des weiteren setze ich mich jetzt jeden Morgen hin und lerne mit den tollen "Chinese Crash Cours", den mir mein Englischlehrer Herr Wever zur verfügung gestellt hat. Vielen Dank dafür!

Um euch mal einen kleinen Eindruck zu geben, was so die wichtigsten Sätze sind, hier mal eine kleine Zusammenfassung (dabei kann ich auch gleich das Pinyin Schreibprogramm(freeware) von Google ausprobieren, mit dem man ganz einfach Zeichen schreiben kann):

你 好- Ni hao -Hallo.
再见-zàijiàn -Auf Wiedersehen
谢谢- xièxie -Danke
对不起-duìbuqi -Entschuldigung
请-qing -Bitte
你 叫 什么-Ni jiào shenme? - Wie heißt du?
我 叫 -Wo jiào ... -Ich heiße ...

Natürlich habe ich noch wesentlich mehr Vokabeln, sie alle abzutippen wäre aber viel zu viel Aufwand. Auch muss ich dazu sagen, dass die in Pinyin geschriebenen Sätze nicht alle Betonungzeichen drauf haben, weil ich einfach die dafür nötigen Einstellungen in meinem Computer nicht habe.

Um einen kleinen Eindruck zu verschaffen, hier eine kurze Erklärung zum Sprachaufbau.
Im Chinesischen gibt es die traditionellen Zeichen, die zum Beispiel in Taiwan verwendet werden und vereinfachte Zeichen die man auf festland China verwendet.
Zusätzlich gibt es Pinyin. Als Pinyin bezeichnet man die Umschrift, mit der man die Laute der chinesischen Silben in lateinischen Buchstaben wiedergibt. Sie hilft uns bei der Aussprache der Wörter.
Jetzt fragt man sich natürlich wozu das Ganze? Ganz einfach, die chinesische Schrift kennt kein Alphabet. S ie besteht aus vielen Schriftzeichen, die sich aus winzigen Bildern zusammensetzen. Weil wir nicht erkennen können , wie sie ausgesprochen werden, brauchen wir die Pinyin Umschrift.
Chinesische Wörter bestehen aus einzelnen Silben, z:B. "ma".
Sie beginnen mit einem Anlaut. In der Silbe "ma" ist der Anlaut "m". Sie enden mit einem Vokallaut, dem Auslaut. In der Silbe "ma" ist "a" der Auslaut.
Mit den einzelnen Betonungen hat die kleine Silbe "ma" also vier verschiedene Bedeutungen.
- Mutter - Hanf - Pferd - schimpfen

das erste "ma" spricht man lang gezogen aus. Man kann sich das vorstellen wie beim Arzt, wenn der den Rachen untersucht :P

das zweite "ma" spricht man wie am Ende einer Frage.

das dritte "ma" spricht man überrascht aus.

das vierte "ma" klingt wie eine Feststellung.

Das ganze erscheint auf den ersten Eindruck ziemlich schwer und ich denke, ich werde in Taiwan damit auch meine Freundin haben. Stellt euch mal vor ich will über mein Pferd reden und sage aber das ich Hanf total gerne mag. Was meine Gasteltern dazu wohl sagen?!

Natürlich kann ich euch noch viel mehr über die chinesische Sprache erzählen. Aber fürs erste ist das meiner Meinung nach erstmal genug.
Meine taiwanesische Gastmutter Tina schrieb mir in meiner letzten Mail: "Die mandarine Sprache ist wirklich ganz einfach, du wirst sie schnell lernen".
Mags sein, dass ich das Sprechen schnell lerne. Denn im chinesischen gibt es kaum Grammatik, zum Beispiel konjugieren sie nicht wie wir die Verben und haben auch keine Artikel.
Aber so einfach wird das bestimmt nicht gehen. Nur gut, dass ich an das ganze sehr positiv dran gehe :)
Dank Yutong kann ich mir jetzt auch Filme auf chinesisch anschauen. Auch wenn ich da bisher nur einen einzigen Satz verstanden habe, der war: 你 爱 我们—— - was so viel heißt wie: "Liebst du mich?" aber immerhin etwas. Man soll ja die kleinen Anfänge schon loben :P

Das solls fürs erste zum Thema gewesen sein. Wenn ich in Taiwan bin, wird es bestimmt noch eine Menge zu berichten geben ;)

Mittwoch, 14. Juli 2010

Alles hat einen Anfang...

... und so will ich auch meinen Blog über meine Berichte aus dem Leben in Taiwan beginnen.
Zunächst sollte ich etwas darüber erzählen wie ich auf die Idee kam ein Austauschjahr zu machen.

Sagen wir so, es fing schon sehr früh an. Mein Vater ist Mitglied im Rotary Club Marburg. Zum Glück waren er und meine Mutter schon immer sehr engagiert mit Austauschschülern und schon von klein auf hatte ich also Kontakt zu jungen Menschen aus anderen Kulturen. Unteranderem zu Menschen aus den USA, Südamerika, Tschechien, Ungarn ...

Als ich dann selber ins Austauschfähige Alter kam, hatte ich zuerst den Wunsch den jeder am Anfang hat. Ich wollte in die USA, einfach aus dem Grund, weil ich die Sprache schon halbwegs konnte und deshalb der Meinung war dass dies der einzig machbare Austausch für mich sei.
Ich machte im Sommer 2009 einen Kurzzeitaustausch mit Rotary nach Finnland, was nicht meine Erstwahl gewesen war, und fand heraus dass man für die Verständigung nicht unbedingt die gleiche Sprache sprechen muss.
Meine Lust nach etwas außergewöhnlichen war geweckt. Nun machte ich mich auf die Suche nach Ländern die mich begeistern könnten.
Es sollte ein Land sein was so ganz anders als Deutschland und Europa war. Mit einer möglichst schweren Sprache und einer möglichst langen Distanz.
Nachdem ich Absprache mit meiner chinesischen Nachbarin gehalten hatte stand für mich fest: Chinesisch will ich lernen.
Gut nach China wollte ich nicht, aber da gab es doch noch so ein kleines Land, von den Portugiesen liebevoll "Formosa" genannt.
Ich informierte mich und die Entscheidung war getroffen. Ich wollte nach Taiwan gehen.

Fragte sich nur noch wie. Also diverse andere Austauschanbieter angeschaut, für zu teuer empfunden und für Rotary entschieden.
Dann ging es auch schon los. Letztes Jahr um diese Zeit, also Juli 2009 fing es mit den Vorbereitungen an. Zunächst musste die Idee bei dem hiesigen Club geäußert werden. Dies hatte ich zum Glück schon im Januar 2009 getan. Also wurden mir die Formulare zugeschickt.
Formulare? Ja ungefähr 20 Seiten wo so ziemlich alles über dich gefragt wird. Um so zu prüfen ob du dich für einen Austausch mit Rotary eignest. Nachdem diese Hürde gemeistert war ging es weiter. Mit insgesamt um die 4-5 Vorbereitungswochenenden wurde ich zur richtigen Outbound (Bezeichnung von Rotary für Deutsche die ins Ausland gehen) gemacht. Unteranderem ein Vorbereitungswochenende in Bad Hersfeld wo uns beigebracht wurde unser Land richtig zu repräsentieren und ein Aufenthalt in Thüringen, wo uns die deutsche Geschichte nähergebracht wurde.

Natürlich gab es da noch wesentlich mehr aber das alles aufzuschreiben dauert mir doch zu lange. Bei Fragen speziell über Rotary bitte Email senden ;)

Aufjedenfall dauert es jetzt noch genau 6 Wochen bis ich in mein Auslandsjahr nach Taiwan starte und so langsam dachte ich mir wäre es mal an der Zeit einen Blog darüber, was ich auf der formosen Insel alles erleben werde, zu starten.

Da ich wahrscheinlich gerade am Anfang nicht die Zeit finden werde so viel zu schreiben (werde ja mit Chinesisch lernen beschäftigt sein), werde ich wahrscheinlich erstmal vermehrt nur Bilder posten aber später, spätestens nach drei Monaten wo der erste Rotary Bericht fällig ist, werde ich dann auch hier hoffentlich einen guten Schreibfluss gefunden haben.

Ich würde mich freuen wenn ihr hier fleißig mitlest und ab und zu mal was kommentiert.
Eure Fiona